Irren ist amtlich-Beratung kann helfen

Abzocke vor Jobcentern - Arbeitslosenzentrum warnt vor unseriösen Beratern

Halbzeit bei der mobilen Beratung "Irren ist amtlich - Beratung kann helfen"

09.07.2010

Seit drei Wochen macht der Beratungsbus der Wohlfahrtsverbände Station vor den Jobcentern der Bundeshauptstadt. Rund 400 Beratungsgespräche führten die Berater des Berliner Arbeitslosenzentrums evangelischer Kirchenkreise (BALZ) und anderer gemeinnütziger Beratungsstellen seit dem Start am 21. Juni. Die Sozialarbeiter machen wiederholt die Erfahrung, dass sie vor dem Jobcenter nicht allein sind. Immer öfter gehen private Beratungsdienste und Rechtsanwälte dort aggressiv auf Kundenfang.

Dazu der Koordinator der Aktion Frank Steger: "Wir beobachten mit einiger Sorge, dass eine wachsende Zahl nicht-gemeinnütziger Anbieter mit der Not der Menschen Geschäfte machen will. In der Vergangenheit beschränkte sich die Werbung auf Hinweisschilder, die vor Jobcentern aufgestellt wurden. Inzwischen werden bezahlte Verteiler eingesetzt, die den Leuten Handzettel aufdrängen. Gegenüber solchen marktschreierischen Diensten ist erhebliche Skepsis angebracht.

Eindringlich warnen wir vor privaten Hilfeanbietern, die so genannte Beratungsgutscheine verteilen. Sie verstecken sich hinter seriös klingenden Namen wie zum Beispiel Europäisches Bürgerbüro. Nach unseren Recherchen werden Ratsuchende nach einer Erstberatung aufgefordert, eine Aufnahmegebühr und monatliche Beiträge zu entrichten. Wer Hilfe benötigt, wendet sich besser an eine Sozialberatungsstelle der Wohlfahrtsverbände. Die Beratung dort ist nicht nur kompetent, sondern auch kostenlos. Beratungsgutscheine braucht man dafür nicht."

Der Beratungsbus steht am Montag und Dienstag (12. und 13. Juli) in der Zeit von 8 bis 13 Uhr vor dem Jobcenter Tempelhof-Schöneberg in der Wolframstraße. Am Donnerstag und Freitag (15. und 16. Juli) macht der Bus Station in Charlottenburg-Wilmersdorf. Adressen von gemeinnützigen Beratungsstellen zum Arbeitslosengeld II und Hinweise auf die weiteren Haltepunkte des Beratungsbusses finden Interessierte im Internet unter www.beratung-kann-helfen.de.