Irren ist amtlich-Beratung kann helfen

Untersuchung

Hohe Zufriedenheit mit Beratungsbus vor Jobcentern

12.10.2010 – Pressemitteilung des Berliner Arbeitslosenzentrums

Zum vierten Mal nach 2007 war das von der evangelischen Kirche unterstützte Berliner Arbeitslosenzentrum im Sommer mit dem Beratungsbus der Wohlfahrtsverbände auf Jobcenter-Tour. Einer repräsentativen Untersuchung zufolge zeigen sich die Ratsuchenden mit der mobilen Beratung vor den Amtsgebäuden außerordentlich zufrieden. Die große Mehrheit wünscht sich den Beratungsbus öfter im Einsatz.

Die unter dem Motto „Irren ist amtlich - Beratung kann helfen“ firmierende Aktion vor den Jobcentern der Hauptstadt wurde in diesem Jahr erstmals wissenschaftlich begleitet. Studierende der Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin befragten dazu 550 Ratsuchende am Bus zu ihren Erfahrungen mit Beratungsangeboten zu Hartz IV. Der von Professorin Dr. Susanne Gerull verfasste Abschlussbericht wurde jüngst der Öffentlichkeit vorgelegt.

Die zentralen Ergebnisse der repräsentativen Untersuchung zur mobilen Beratung vor den Jobcentern: 95,9 Prozent der Befragten waren mit der Beratung sehr oder ziemlich zufrieden. 87,9 Prozent gaben an, das Beratungsgespräch hätte ihnen sehr oder ziemlich weitergeholfen. Besonders wichtig war den Ratsuchenden, dass die Beratung unabhängig vom Jobcenter erfolgt. 90,4 Prozent ist das „sehr wichtig“ und weiteren 8,9 Prozent wichtig.

Gefragt wurde auch nach möglichen Verbesserungen am Angebot des Beratungsbusses. Ein Großteil der Antwortenden wünschte sich den Beratungsbus „regelmäßig“, „häufiger“ oder sogar „immer“ vor den Jobcentern im Einsatz. „Bessere Werbung“, „mehr Personal“ und die Möglichkeit zu diskreterer Beratung wurden ebenfalls mehrfach als Verbesserungsvorschlag genannt.

Nach Ansicht von Professorin Gerull geht aus den hohen Zustimmungswerten hervor, dass der Beratungsbus mit seinem mobilen, niedrigschwelligen Angebot genau richtig liege. Solange die Jobcenter nicht in der Lage seien, ihrer Beratungspflicht nachzukommen, müssten ausreichend unabhängige Beratungsstellen zur Verfügung stehen, um den hohen Bedarf an Information und Unterstützung zu decken. „Eine qualifizierte, professionelle und finanziell abgesicherte Beratung ist zwingend erforderlich und das regelmäßige Angebot einer aufsuchenden Unterstützung wie der Beratungsbus in der sechswöchigen Aktion des Berliner Arbeitslosenzentrums eine notwendige Ergänzung in der Berliner Hilfelandschaft“, lautet das Fazit der Untersuchung.

Den vollständigen Evaluationsbericht finden Sie auf der Homepage der ASH Berlin oder hier zum Herunterladen:
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